Wir beginnen gerne an dieser Stelle mit einer Warnung: Motorrad-Reisen birgt Suchtpotential!
Was treibt uns dazu so etwas zu wollen?
Es ist der Hunger nach Neuem!
Es ist das Verlangen, die Welt zu erleben und zu sehen, wie sie wirklich ist!
Es ist der Wunsch aus dem Alltag auszubrechen!
Und natürlich das wichtigste: Es ist möglich!
Lerne die Welt kennen – lerne sie kennen auf eine einmalige Art!
Der Traum beginnt so: Wir wollen die Welt und ihre Bewohner kennenlernen, nicht verfälscht und von Medien gefiltert. Interessante Gegenden zu besuchen ist gut, aber es hat uns nie gereicht! Für uns sind die interessantesten Sehenswürdigkeiten eines Landes, die Menschen, die dort leben. Wir wollen erfahren, wie die Menschen wirklich sind, wie sie denken, wie sie leben. Unsere Seele baumeln lassen und erfahren, zu was allem wir fähig sind und ein neues Selbstbewusstsein erlernen!
Der erste Schritt
Sich den Traum einer Motorrad-Weltreise zu erfüllen scheint am Anfang voll mit unüberwindbaren Schwierigkeiten zu sein.
Wie bei fast allen Dingen dieser Welt ist das Schwierigste, den ersten Schritt zu tun.
Wir erledigen eine Angelegenheit nach der anderen, bis wir wirklich feststellten, nichts ist unüberwindbar! Momentan sind wir so weit, das wir denken: vielleicht wird das Schwierigste das Zurückkommen sein! Den Traum gelebt zu haben, und zurück in einen Alltag zu müssen, in dem man sich anfangs sehr schwer tun wird.
Wer weiß? Häufig ist es so, dass wir nach Schwierigkeiten suchen, wo es keine gibt! Eine vernünftige to-do Liste und alles der Reihe nach abarbeiten. Das ist alles!
Voraussetzung, sich diesen Traum zu erfüllen, ist natürlich, einen gewissen finanziellen Spielraum zu haben. Ohne Geld geht nichts.
Der Wille
Das einzige, was voran treibt und zählt, ist der Wille!
Und wofür der Wille im Stande ist, sieht man bei Ted Simon . Er startete zu seiner zweiten Weltumrundung mit dem Motorrad im Alter von 72 Jahren.
Die Krönung war Dave Barr Beidseitig beinamputiert, fuhr er mit seiner Harley um den Globus.
Dann gibt es noch Donna-Rae Polk, die mit 62 Jahren trotz Parkinson Erkrankung mit dem Motorrad um die Welt fuhr.
Der Wille also! Das nicht „links und rechts schauen“, sondern das Ziel fixieren und darauf hin arbeiten ist das, was aus jeder unüberwindbaren Schwierigkeit etwas leicht zu erledigendes macht!
Also träumen, planen, sparen und gut vorbereiten.
Reisen mit dem Motorrad ist nicht nur Erholung, sondern oft harte Arbeit.
Auf eigene Faust durch die Welt zu reisen, ist ein sehr intensives Leben, das von einem Vergnügungs- und Entspannungsurlaub weit entfernt ist. Organisieren, packen, Unterkunft suchen, ständig neue Erfahrungen, Ungewissheit …
Trotz bestmöglicher Vorbereitung und einer detaillierten Planung, werden uns Situationen begegnen, mit denen wir nicht gerechnet haben und die spontane und kreative Lösungen fordern.
Einige Orte, Situationen und Zustände, auf die wir treffen, können gefährlich sein und diesen sollten wir besondere Aufmerksamkeit widmen.
– Bürokratie
– Korrupte Polizisten
– Probleme an den Grenzen
– Visabeschaffung
– Länder können plötzlich für uns gesperrt sein wegen Krieg oder Unruhen
– Kriminalität
– Gefahren des Straßenverkehrs
– Klima, Wetter, Schmutz
– Einschränkungen beim Essen
– …
Mit Sicherheit wird viel Unvorhersehbares auf unserer Reise passieren. Vieles ist nicht planbar. Aber alle diese unvorhersehbaren Dinge, sind das „Salz in der Suppe“ des Abenteuers…das macht das Abenteuer aus.
Es ist wichtig, gewisse Erfahrungen mit „anderen Ländern und anderen Sitten“ gemacht zu haben, Humor und Coolness zu bewahren oder mindestens vorzutäuschen!
Um sich über gewisse Länder ein Bild zu machen, um planen zu können, sind die Erfahrungen von anderen Reisenden sehr hilfreich. Menschen die vor kurzem unterwegs waren oder derzeit in Gegenden reisen, die wir besuchen wollen. Zum Glück ist mit Hilfe des Internets, und vor allem durch das Forum auf http://www.horizonsunlimited.com , die Kommunikation mit anderen Abenteuer-Reisenden möglich.
Es sind in erster Linie Motorradfahrer, die buchstäblich die ganze Welt umkreisen. Aktuelle Bücher von solchen Reisenden helfen auch.Vor allem über das Internet können wir uns informieren z.B. über gefährliche Krankheiten, aktuelle Sicherheitsfragen, den Zustand bestimmter Straßen. Natürlich auch über das Wetter auf bevorzugten Routen, über Hostels, Geschäfte, Ärzte und vieles mehr.
Ich denke, das Allgemeinwissen über Kultur und die Gesellschaft von Ländern, die wir besuchen, und wie wir uns zu verhalten haben, ist wichtig. Verhalten wir uns den jeweiligen Kulturen vertraut und angemessen, und zeigen wir den Menschen dort, dass wir deren Geschichte und Kultur kennen und respektieren, bekommen wir eher positives, freundliches und hilfreiches Verhalten von den Einheimischen zurück. Sprachkenntnisse sind von Vorteil.
Abgesehen von Recherchen im Internet, gibt es auch viele wichtige Informationen in Reiseführern.
Eigene praktische Erfahrungen mit Motorradreparaturen könnten so manchen Nerv schonen. Zum Glück habe ich die Möglichkeit, für einige Zeit in einer Motorradwerkstatt zu arbeiten. Ich hoffe dort, grundlegendes zu lernen, über technische Probleme und deren Beseitigung. Unser fahrtechnisches Können ist am wichtigsten. Diverse ADAC Kurse und einige off-road Trainings, haben dieses erweitert.
Abgesehen von einem Erste-Hilfe-Kurs des Roten Kreuzes, habe ich wenig medizinische Kenntnisse. Ein erweiterter Erste-Hilfe-Kurs ist empfehlenswert! Man stelle sich nur einen Knochenbruch vor, mitten im Nirgendwo! Da ist Annettes Ausbildung zur Krankenschwester für uns natürlich sehr hilfreich. Das Internet informiert uns auch über Krankheiten, die in bestimmten Regionen drohen können und die Art und Weise ihrer Prävention bzw. Behandlung. In einigen Ländern, die wir besuchen werden, sind mangelnde hygienische Zustände und Krankheitserreger im Trinkwasser, Ursache für Infektionen zB: Hepatits A+B. Mücken, Parasiten und andere Tiere können Überträger von üblen Krankheiten sein, zB. Malaria. Durch Impfungen, bedachtsame Auswahl von Nahrung und Wasser, werden wir unsere Reise hoffentlich ohne gesundheitlichen Desaster erleben.